Tatyana Serikova
Laut Eurostat erlebt die Tschechische Republik den größten Online-Handelsboom unter den EU-Ländern. Während der Covid-19-Pandemie hat sich die Tschechische Republik zu einem der wichtigsten Zentren für E-Commerce in Europa entwickelt. Nur in den Niederlanden, Dänemark, Schweden und Irland ist der Anteil der Einwohner, die online einkaufen, höher.
Die Zahl der tschechischen Einwohner, die Online-Shopping bevorzugen, weist die höchste Wachstumsrate in der EU-Region auf. Nach Angaben des tschechischen E-Commerce-Verbands belief sich der E-Commerce-Markt des Landes im Jahr 2020 auf knapp über 9 Milliarden US-Dollar. Dies spiegelt das Gesamtwachstum von 27 % im Vergleich zu 2019 wider, dabei betrug das Wachstum in Bereichen Mode um 29 %, Elektronik um 28 % und Spielzeug, Hobbys und Kunsthandwerkwaren um 23 %.
Tschechische Konsummentalität
Die jüngsten Daten zeugen davon, dass der tschechische Online-Verbraucher nicht nur nach günstigen Preisen sucht. Außerdem schätzt er die Bequemlichkeit und die Möglichkeit, Produkte zu vergleichen. Diese Präferenzen führen zu einem spürbaren Gesamtwachstum im E-Commerce.
Laut dem Portal Ecommerce News kaufen von 10 Millionen Menschen in der Tschechischen Republik fast 6 Millionen online ein. Der Anteil der Nutzer in diesem Markt lag 2020 bei 54 % und soll bis 2025 voraussichtlich 65 % erreichen.
Große Akteure
Der größte Akteur auf dem tschechischen E-Commerce-Markt ist alza.cz. Im Jahr 2021 erwirtschaftete der Online-Shop einen Umsatz von 1,2 Milliarden US-Dollar. Es folgen rohlik.cz und mall.cz mit Umsätzen von 308 Millionen US-Dollar bzw. 280 Millionen US-Dollar. Diese drei größten Online-Shops machen 35 % des Online-Umsatzes des Landes aus.
Eine der am schnellsten wachsenden E-Commerce-Sites auf dem tschechischen Markt ist zalando-lounge.cz. Im Jahr 2021 erzielte das Geschäft einen Umsatz von etwa 19,4 Millionen US-Dollar, 167 % mehr als im Vorjahr.
Tschechische Republik: Der Logistics Hub
„Die Lage der Tschechischen Republik im Herzen Europas macht sie zu einem bequemen Hub an der Kreuzung wichtiger Verkehrskorridore. Vom Standpunkt der Logistik spielt die Grenzstadt Ostrava eine strategische Rolle im tschechischen E-Commerce. Diese drittgrößte Stadt des Landes ist als „Tor der Tschechischen Republik“ bekannt. Es bestehen viele Logistikzentren und Lager für die Bearbeitung von Waren, die in das Land importiert oder aus dem Land exportiert werden“, sagt Tatyana Serikova, Niederlassungsleiterin der AsstrA-Gruppe in Prag.
„Tschechische E-Commerce-Unternehmen entwickeln sich dynamisch und suchen nach zuverlässigen Logistikpartnern. Die AsstrA-Associated Traffic AG als ein internationaler Transport- und Logistikdienstleister bietet ihren Firmenkunden zielgerichtete Lösungen“, so Tatyana Serikova abschließend.
Autor: Agnieszka Krzepkowska.