Robert Szymanczak
In den letzten zehn Jahren entwickeln sich Umschlagplätze aktiv, insbesondere Distributornetze. Die Lagerfläche in Polen wird von 2,14 Mio. m² im Jahr 2012 auf 25 Mio. m² im ersten Halbjahr 2022 steigen. Der durch die Pandemie ausgelöste Boom des E-Commerce hat jedoch die Distributions- und Bearbeitungsweise der Ware verändert. Für eine effizientere Kommissionierung und Verpackung der Waren wurde die Arbeit in den Fachlagern neu organisiert.
Vor 10 Jahren betrafen die meisten Logistikvorgänge, wie die Lieferung von Waren an Geschäfte oder andere Vertriebsstellen, nur den B2B-Markt. Mit der Entwicklung des E-Commerce haben sich der traditionelle Handel und die Organisation der Lieferkette verändert. Logistikdienstleister begannen, sowohl kleine Bestellungen als auch große Paketmengen für B2C zu bearbeiten. Die Änderungen erforderten die Gestaltung von Lagerflächen, die Beschäftigung und Verwaltung von Mitarbeitern sowie von Prozessen, Technologien und Systemen. Infolgedessen haben sich einige Lagerhäuser in Mega-Distributionszentren verwandelt, in denen täglich Tausende von Paketen bearbeitet werden.
„Neue Technologien haben die Funktionsweise von Lagern schnell verändert. Die Innovationen beziehen sich hauptsächlich auf die Robotisierung und Prozessautomatisierung. Die eingeführten „Pick by Voice“-Sprachsysteme, „Pick by Light“- und „Pick by Vision“-Systeme mit Licht und LEDs, basierend auf Augmented-Reality-Technologie, haben die Effizienz der Warenkommissionierung gesteigert. Dank der RFID-Technologie (engl. Radio Frequency IDentification, deutsch Funkfrequenz-Identifikation) wurde die Lagerzeit verkürzt und die meisten Fehler eliminiert. Der E-Commerce hat auch auf radikale Weise die Zustellung von Paketen durch Drohnen verändert, und die IT-Systeme von Logistikdienstleistern und Kunden wurden integriert“, sagt Robert Szymanczak, Lagerleiter bei AsstrA in Blonie.
Neue Technologien bringen auch neue Herausforderungen mit sich. Um den wachsenden Erwartungen der Logistik- und Endverbraucherkunden gerecht zu werden, müssen E-Commerce-Dienstleister schnell auf entstandene Fehler reagieren. Die Bestandsverwaltung ist eine grundlegende Aufgabe des Lagerverwaltungssystems (engl. Warehouse Management Systems (WMS)). Beim E-Commerce hingegen erfolgt der Zugriff auf Produktinformationen und Aktualisierungen des Bestellstatus in Echtzeit mit einer Genauigkeit von einem Stück.
Um zuverlässige und flexible Lagerprozesse zu gewährleisten, müssen die Lager über entsprechend ausgestattete Räume verfügen: hohe Lagerräume und Aufbauregale, die die Anzahl der Lagerhaltungseinheiten (engl. Stock Keeping Unit - SKU) erhöhen.
„Lagerservices für den E-Commerce erfordern auch einen verbesserten Service durch die Verwendung von SMS-Nachrichten, E-Mail oder mobilen Anwendungen. Es lohnt sich, sich an die Logistik der Retouren zu erinnern. Neben der sorgfältigen Kontrolle der Bestellungen sollte für die mit deren Bearbeitung verbundenen Prozesse im Bereich Wareneingang einen eigenen Platz vorgesehen werden. Regelmäßige Analysen helfen dabei, die Gründe für Retouren zu identifizieren und an deren Reduzierung zu arbeiten“, betont Robert Szymanczak.
Das AsstrA-Lager in Blonie (Polen) bietet neben Basisleistungen wie Lagerung, Cross-Docking und Kommissionierung von gemischten Ladungen, weitere Dienstleistungen an. Darunter: Markierung, Verpackung, Co-Packing. Die Lagerflächen sind an die E-Commerce-Branche angepasst.
Autor: Kamila Rynkiewicz.