Die Verlagerung von Autoparks, Produktions- und Verarbeitungslinien sowie Fabriken erfordert die Erstellung eines umfassenden und mehrstufigen Aktionsplans. Von Juli bis November 2020 hat das AsstrA Heavy Lift-Team ein großes Logistikprojekt von Deutschland in die Ukraine umgesetzt.
Nach sechsmonatiger Vorbereitung und Verzögerungen im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie begann die Werksverlagerung im Juli vom deutschen Bischweier in die ukrainische Stadt Riwne. Aufgrund der Maßelemente und des Transportweges von 1.600 km dauerte die Lieferung 4 Monate. In dieser Zeit erhielt AsstrA vom Kunden über 1.000 Komplettladungen und übergroßer Frachttransportaufträge.
Das Leistungsspektrum umfasste sowohl die Organisation und Koordination des Transportprozesses als auch die Dienstleistungen von Kranunternehmen, die Erstellung von Zolldokumenten und die Überwachung der Be- und Entladevorgänge.
Przemyslaw Boronski
Die größte Herausforderung war, ein Transportschema für übergroße Elemente der Fracht auszuarbeiten. Wegen der Dimensionen, der Beschränkungen des LKW-Verkehrs auf der Autobahn und der Belastung einzelner Brücken wurde für den Warentransport ein multimodales Schema gewählt. In der ersten Etappe wurden 12 Elemente mit einer Breite von 8,50 Metern und einem Gewicht von 90 Tonnen zum nächsten deutschen Hafen in Kehl am Rhein transportiert“ – berichtet Przemyslaw Boronski, Leiter der Heavy Lift Abteilung.
Bei Verhandlungen mit der deutschen Straßenverwaltung mussten Bedienungen zur Lieferung in den Hafen festgelegt werden. Diese endeten mit der Erteilung einer Genehmigung für die Zustellung der Fracht zum Hafen innerhalb von 7 Arbeitstagen. Der Grund für die Ernennung eines solchen Zeitfensters war die Reparatur von Autobahnen und der Wiederaufbau des Verkehrsknotenpunkts am Ausgang des Verladeortes.
Die Verladung im Hafen von Kehl erfolgte mit Mobilkranen direkt in den Laderaum eines Binnenschiffs. Dies war auf begrenzte Lagerbedingungen, mangelnde Infrastruktur und Ladungsdimensionen zurückzuführen.
„Aufgrund der günstigen Wetterbedingungen dauerten die Hafenarbeiten 1 Arbeitstag. Diese erfolgten jedoch nicht ohne Komplikationen, die wir heute bereits als Anekdote wahrnehmen. Trotz des vorübergehenden Verbots, Fahrzeuge anzuhalten, blockierte ein unbekannter Fahrer die einzige Zufahrtsstraße zum Damm. Aufgrund dessen steckte der Auto-Konvoi mit den letzten beiden Elementen bei der Ausfahrt aus dem Hafen fest, - erzählt Przemyslaw Boronski. „Der Besitzer des Lastwagens konnte schnell ausfindig gemacht werden - das Büro des Unternehmens lag 400 km unweit von München entfernt. Da der Fahrer des LKWs nicht direkt gefunden wurde, musste die Pannenhilfe gerufen werden, der den LKW an einen sicheren Ort geschleppt hatte. Dank der Beteiligung der deutschen Polizei entstanden keine zusätzlichen Kosten für Ausfallzeiten von Kränen und Lastkähnen."
Trotz der Änderungen im Ladeplan im Zusammenhang mit der oben genannten Situation nahm der Schiffskapitän zusammen mit AsstrA-Experten Anpassungen am Plan für die Platzierung der übergroßen Elemente im Laderaum vor. In der zweiten Phase des Pilotprojekts wurde die Fracht per Flusstransport zum größten rumänischen Hafen von Constanta transportiert. Nach dem Umschlag kam die Ware innerhalb von 4 Tagen über den Seeweg in Tschornomorsk in der Ukraine an.
Die letzte Phase des Projekts hat begonnen: Lieferung der Waren an den Endempfänger mit dem Straßentransport. Aufgrund der übergroßen Abmessungen der Ladung war eine gleichzeitige Lieferung nicht möglich. Daher wurde der Transport nach der Zollabfertigung in vier Parteien aufgeteilt, die jeweils von einem Konvoi begleitet wurden. Um die Sicherheitsanforderungen zu erfüllen, wurde die Fracht unter dem Schutz der Polizei und mehrerer Zivilluftfahrtpiloten in die ukrainische Stadt Riwne befördert. Aufgrund der nicht standardmäßigen Dimensionen des Güterzuges und der damit verbundenen Gefahren für andere Verkehrsteilnehmer betrug die Geschwindigkeit des Konvois 20 km / h.
Nach 5 Wochen kam die Ladung sicher am Ziel an. Neben der Lieferung von 12 übergroßen Elementen koordinierte das AsstrA-Expertenteam auch 300 übergroße Sendungen mit einer Ladebreite von bis zu 6 Metern und 700 Komplettladungen. Wöchentlich wurden 60 Fahrzeuge entladen. Die Büros der Unternehmensgruppe in Magdeburg, Posen, Kiew und Minsk kontrollierten die Beladungen und die Erstellung der erforderlichen Unterlagen, einschließlich der Ausfuhranmeldungen. Engagement und reaktionsschnelle Organisation sind der Schlüssel zu einem erfolgreich abgeschlossenen Projekt.