Bill Gates sagte: „Mit kreativen Herausforderungen macht das Leben viel mehr Spaß.“ In der modernen Welt wird es immer wichtiger, über den Tellerrand hinaus denken zu können, anstatt etablierte Prozesse und Regeln gedankenlos zu befolgen. Es wird angenommen, dass Menschen in kreativen Branchen mehr Einbildungskraft und Fantasie besitzen als Geschäftsleute und Politiker, welche pragmatische Ansätze haben. Wenn jedoch diese kritisches Denken demonstrieren und Kreativität bei der Problemlösung zeigen, führt das zum Berufserfolg und der berufliche Aufstieg ist garantiert. Wie zwischen Beruf und Hobby balanciert werden kann, erzählt uns Yulia Sadovodova, Leiterin der Vertriebsabteilung für Projektkunden und für die Fokusmärkte Deutschland und Österreich.
Sie ist überzeugt, dass jeder von uns als kreative Person auf die Welt kommt, da das der Natur innewohnt. Der Mensch ist ein künstlerisches Objekt, das bei seiner Geburt der Welt etwas Neues und Einzigartiges bringt. Genauso wie das, was er im Prozess der Kreativität schafft, unabhängig davon, ob es sich um ein Bild, eine Melodie, einen gestrickten Schal, einem Salat oder Skandal handelt. Mit dem Alter scheint es, dass die Gesellschaft Kreativität entmutigt, aber das ist nicht der Fall. Man muss „seine“ Kreativität finden, und das ist nicht zwingend Zeichnen, Musik oder Tanzen. Kreativität ist, wenn man nicht denkt, sondern es von selbst entsteht. Und das betrifft alle Lebensbereiche.
Yulia Sadovodova
“Ich kann mir einen Tag ohne Kreativität nicht vorstellen. Das ist zu einer Art Denkweise und Leben geworden. Ich zeichne seit meiner Kindheit. Inspiriert wurde ich durch meine Mutter, die ausgezeichnet zeichnete. Zu Hause befinden sich immer noch Fotoalben, die sie durch ihre Zeichnungen dekoriert hat. Jede Seite besitzt eine eigene Illustration. Mit 10-12 Jahren begeisterten mich TV-Serien über die Modewelt, weshalb ich angefangen habe Kleiderskizzen für Papierpüppchen in unbegrenzten Mengen zu zeichnen. Einen kompletten Unterbruch in meiner Kreativität gab es nie, nur kleine Rückgänge. In den letzten Jahren verspüre ich sogar eine Verschärfung. Ich zeichne mit Aquarellen, Acrylfarben, Gouache, Tinte, Filz- und Farbstiften. Jede Technik vermittelt ein anderes Gefühl und die Wahl hängt von der Stimmung ab.
In einem Moment merkte ich, dass ich nur schöne Frauen antreffe. In jedem Gesicht finde ich für mich was einzigartiges, sogar wenn diese Schönheit sich vom Schönheitsideal unterscheidet. Deswegen male ich am liebsten Frauen. Das können Porträts sein, Modeillustrationen, Skizzen im Karikaturstil (so entstehen charakteristische Personen!). Abgesehen davon begeistert mich abstrakte Kunst.
Ich zeichne jeden Tag. Die Arbeit und mein Hobby zu vereinen gelingt mir wie im Zitat des Romans „Zwölf Stühle“: Morgens – Geld, abends – Stühle. Ich arbeite tagsüber, nachts zeichne ich und in den Pausen schlafe ich. Einmal nahm ich am Illustration-Marathon von Fashion Alphabet teil. Jeden Tag malte ich Modeskizzen von Designern oder Marken passend zum Buchstaben im Alphabet. Gerade zu dieser Zeit ging ich für zwei Wochen auf Geschäftsreise. Ich dachte, ich werde es nicht schaffen und würde aufgeben. Manchmal musste ich im Flugzeug zeichnen, manchmal nachts mit geschlossenen Augen, aber es war cool.“
Zeichnen, auch wenn nur für 15 Minuten am Tag, lenkt die Aufmerksamkeit von Arbeitsproblemen und Müdigkeit auf andere Wellen. Es fühlt sich an, als würde jemand dich auf einen anderen Kanal umschalten. Wissenschaftler sagen, dass in diesem Moment die andere Hemisphäre des Gehirns aktiviert wird. Im Endeffekt ruht und erholt man sich schneller. Solch ein Ansatz hilft beim Lösen von Problemen jeglicher Komplexität. Es gibt die Ganzheit des Bildes wider, weil Information „von allen Seiten“ wahrgenommen und verarbeitet wird.
„Ich liebe die Lektionen von Professor Tatyana Chernigovskaya und die Erzählung, dass im alten China künftigen Herrschern, Militärführern und der Elite Kalligraphie und das Schreiben von Gedichten beigebracht wurden. Die Motorik der Kalligraphie aktiviert und erweitert andere Sphären im Gehirn. Die Poesie ist für zukünftige Strategen wichtig, damit nicht nach gewissen Vorlagen gedacht wird, sondern unerwartet und unvorhersehbar. Nur so können Pläne gefunden und umgesetzt werden, die von anderen nicht erwartet werden.
Kreativität hilft dabei umzuschalten. Das ist eine kraftvolle Art zu meditieren und angesammelte Emotionen, Gefühlen und Erfahrungen durchzuarbeiten. Ich empfehle kreative Kurse in das "Must Have" des Office-Programms aufzunehmen, um das kreative und innovative Denken jedes Mitarbeiters zu entwickeln und Stress abzubauen.“