Die vom FBI gesammelten Daten zeigen, dass es jedes Jahr Diebstähle von Ladungen im Wert von 30 Milliarden US-Dollar gibt. Die Warenpreise steigen ständig und dieses Problem wird immer komplexer. Um die Sicherheit wertvoller Ladungen zu gewährleisten, bedienen sich Logistikspezialisten einer umfassenden Sicherheitstechnologie, die ein grundlegendes Werkzeug im Kampf gegen Diebstahl ist. Spediteure sind sich in einem Punkt einig: Die Zukunft der Sicherheit ist hier und jetzt. Viele fortschrittliche Lösungen, wie an jedem Paket angebrachte GPS-Systeme, Radiofrequenzidentifikation und biometrische Systeme sind heute weit verbreitet.
Unanständige Fahrer spielen die Hauptrolle im üblichen Frachtdiebstahlszenario. Dank des biometrischen Systems kann jeder Fahrer mit einem speziellen biometrischen Identitätsausweis ausgestattet werden, der es den Disponenten ermöglicht, die gestohlene Fracht zu verfolgen, indem sie mit einem bestimmten geografischen Ort und Fahrzeug verknüpft wird. Biometrische Lösungen ermöglichen auch das Scannen und Identifizieren einer großen Anzahl von Personen, wodurch sichergestellt wird, dass nur vertrauenswürdige Fahrer die Fracht während des gesamten Transportprozesses befördern.
Eines der ersten Beispiele für den Einsatz von Biometrie in der Lieferkette stammt aus dem Jahr 1999, als im Hafen von Rotterdam ein Handerkennungssystem eingeführt wurde, um LKW-Fahrer zu identifizieren, die in den Hafen einfahren. Im Anschluss an den niederländischen Hafen folgten weitere zukunftsweisende Unternehmen wie Ievo Ltd aus Newcastle, die Fingerabdruckleser für das belgische Unternehmen European Horse Services (EHS) installierte, das sich mit dem Transport einiger der teuersten Pferde der Welt befasst. Es gibt viele Möglichkeiten, um biometrische Lösungen in Lieferketten zu implementieren.
„Hochwertige Güter sind auf dem Schwarzmarkt sehr gefragt und gelten als besonders attraktives Ziel für Diebe. Durch geeignete Maßnahmen der Diebstahlprävention wird sichergestellt, dass die transportierten Güter keine leichte Beute werden. Spediteure hoffen zunehmend, dass ihre Logistikdienstleister die erste Verteidigungslinie gegen Diebstahl darstellen werden, vor allem wenn es sich um wertvolle und hochriskante Güter handelt. Spediteure verlassen sich jedoch zu oft auf Lieferanten, deren Qualifikationen nicht den einschlägigen Sicherheitsstandards für den Transport dieser Güter entsprechen”, bemerkt Frank Muller, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von AsstrA-Associated Traffic AG.
Frank Muller hebt hervor, dass der gute Ruf eines Logistikunternehmens, das auf dem Transport „gewöhnlicher” Güter beruht, nicht garantiert, dass das Unternehmen auch über Erfahrungen, Fähigkeiten und eine angemessene Versicherung verfügt, um hochwertige Güter, wie zum Beispiel aus dem Elektronikbereich, zu transportieren
„Um die Sicherheit der Ladung zu gewährleisten, hat AsstrA einzigartige Verfahren und Prozesse entwickelt, die beim Transport von Gütern eingesetzt werden, die als wertvoll oder mit hohem Risiko behaftet eingestuft werden. Wir sind uns bewusst, dass die Ladungen sehr unterschiedlich sind und deshalb passen wir beim Transport jedes Produktes die geeigneten Verfahren entsprechend an. Technologische Lösungen, die auf der Verwendung biometrischer Anwendungen oder Track-and-Trace-Anwendungen basieren, ermöglichen es uns, den Status einer Sendung und Kommentare von Fahrern und Disponenten zu überprüfen. Bestimmte Apps visualisieren Informationen über Fracht, Route, Transportereignisse sowie Pausenorte oder Abhol- bzw. Lieferorte, die auf der Karte angezeigt werden" - erklärt der stellvertretende Vorstandsvorsitzende von AsstrA.
Biometrische Daten können auch mit anderen Lösungen im Bereich der Frachtnavigation integriert werden. Derzeit sind die Truck-and-Trace-Systeme die begehrtesten Lösungen in der europäischen Transportbranche, die den Ort der Ladung in Echtzeit visualisieren und ihre Bewegung erfassen. Dank der Integration biometrischer Daten mit derartigem Navigationssystem erhalten die Kunden mehr Kontrolle über die eigene Fracht.
„Ein Fahrzeug, das mit speziellen Systemen und Telemetrie ausgestattet ist, ist ein Schlüsselfaktor, der die Sicherheit der Ladung während des Transportes garantiert. In der Regel werden solche Fahrzeuge von einem mit dem Logistikdienstleister kooperierenden Beförderer bereitgestellt. Von der Seite der Logistik aus gelten die strikte Einhaltung der internen Betriebsprotokolle und Sicherheitsstandards, Fernverfolgung von Fahrzeugen und Bewertung von Hindernissen auf der Transportstrecke in Echtzeit mit Hilfe solcher Tools wie das Track-and-Trace-System als die effektivsten Methoden der Ladungsabsicherung, die derzeit bei AsstrA eingesetzt werden” – berichtet Vitaly Lazovsky, Leiter für Lieferkettensicherheit bei der AsstrA-Associated Traffic AG.
Die elektronische Frachtverfolgung verbessert auch den intermodalen Warentransport. Transporte auf dem Straßen-, See- und Luftweg erfordern eine erhebliche Einbeziehung von Menschen, was eine zusätzliche Herausforderung für die Frachtsicherheit darstellt. Ein höheres Sicherheitsniveau kann durch die Integration biometrischer Technologien mit Frachtüberwachungssystemen erreicht werden.
„Die Verantwortung in jeder Phase der logistischen Operationen ist kein Privileg, sondern ein Muss. Technische Lösungen für Frachtsicherheit, wie die Track-Trace-Systeme oder clevere Schlösser, mit denen die Fahrzeuge ausgestattet sind wie auch biometrische Systeme zur Autorisierung des Personals, wurden bereits von den Fachleuten aus der Branche entsprechend gewürdigt. Erwähnenswert ist zudem, dass die beliebtesten Arten von wertvollen Ladungen häufig von Kunden online bestellt werden. Dazu zählen in erster Linie Laptops, Mobiltelefone, Kosmetika, Parfums, modische Artikel oder Haushaltsgeräte. Da globale Einzelhändler Biometrie in ihren Verkaufs-, Marketing- und Vertriebsaktivitäten effektiv einsetzen, können Transportdienstleister in dieser Hinsicht nicht zurückbleiben. Lieferketten mit wertvollen Ladungen sind miteinander verbunden, so dass die Logistikbranche Technologien wie biometrische Daten in einer anderen Art und Weise verwendet”, bemerkt Vitaly Lazovsky.
Die von der Firma Juniper Research durchgeführte globale Analyse der Einzelhandelsbranche zeigt eine signifikante Zunahme der Nutzung biometrischer Systeme bei der Bezahlung von Waren mit mobilen Geräten. Schätzungen zufolge benutzen 2 Milliarden Menschen mobile Technologien beim Einkaufen. Die Verbraucher erwarten, dass sie den Lieferprozess in Echtzeit verfolgen können, nachdem sie für ihre Waren bezahlt haben. Anhand eines derartigen Szenarios können Einzelhändler den Bedürfnissen ihrer Kunden nur durch intensive Zusammenarbeit und Kommunikation mit den LogistikPartnern gerecht werden.